Tauwetter in Einsiedeln
Rücklick auf die Clinch-Wallfahrt 2005

Schon zum dritten Mal habe ich die Clinch-Wallfahrt miterlebt, und wieder war mein Herz schwer, als sie zu Ende ging. Wir sind inzwischen nämlich eine richtige „clinch-family“ geworden, und die Neuen werden mit Freude in diese Familie aufgenommen.

Stellvertretend für alle HelferInnen habe ich auch diesmal dem Herrn Abt, der Frau Präsidentin und dem Herrn Pius vom Organisationskomite ein Abschiedsgeschenk überreicht, und zwar einen frostresistenten Stein aus dem Kieswerk Trachslau bei Einsiedeln.

Mit diesen Steinen ist mein Wunsch verbunden, dass auch die Herzen von uns ClincherInnen bis zur nächsten Wallfahrt frostresistent bleiben mögen! Nach den ersten beiden Clinch-Wallfahrten ist mir nämlich Folgendes passiert: Sowie die Erinnerungen an das Erlebte verblassten, legte sich eine dünne Eisschicht um mein Herz. Doch kaum in Einsiedeln zurück, begann diese sofort zu schmelzen.

Da sind einmal all die Referate mit den heissen Themen und den anschliessend hitzigen Diskussionen. Dann das viele Laufen durch die langen Gänge. Das gute Essen und die Gastfreundschaft von den Leuten vom Kloster und vom Organisationskomite. Das verschmitzte Lächeln von den Patres. Alles, was uns der Herr Abt in seinen Andachten mit auf den Weg gibt. Die anregenden Gespräche mit den andern ClincherInnen, das gemeinsame Beten und Feiern. Und natürlich all das, was nicht nur exklusiv uns ClincherInnen das Herz wärmt: Die eindrücklichen Abendveranstaltungen, die Klosterkirche mit ihren Schätzen und Ritualen und das brillante Orgelspiel von Pater Theo. Und natürlich die von der Sonne gewärmten Steinbänke am Eingang zur Klosterkirche.

Und wenn dann das Eis geschmolzen ist, kann ich plötzlich mit dem Herzen hören, kann andere Meinungen besser verstehen und meine eigene ausdrücken, ohne draufzudrücken, und kann sogar mithelfen, andere Herzenseisschichten zum Schmelzen zu bringen. Cool!

Von Herzen (diesmal hoffentlich frostresistent!) freue ich mich auf die vierte Clinch-Wallfahrt und auf das Wiedersehen in Einsiedeln.