Kolumnen

 

   
         
       
 
   

Unter dem Titel „Clown Julie meint“ erschienen im WWWkfbch, dem Mitteilungsblatt des Katholischen Frauenbundes Bern, folgende Kolumnen von Julie:

Juni 2005

Miuch u Bröcke oder der KFB als Grossbäckerei

Dank dem KFB tut nicht mehr jede katholische Frau für sich im eigenen Eggli ihr eigenes Weggli backen, sondern es wird gemeinsam geknetet und getan, bis grosse chüschtige Brote entstehen, an denen sich schon manche die Zähne ausgebissen haben.

Nur: Warum haben diejenigen, für die unser Brot bestimmt war, dieses oft überhaupt so hart werden lassen? Und, wenn es schon einmal hart geworden ist, warum haben sie es dann nicht nach guter alter Grossmütter-Sitte in Milch eingeweicht? Miuch u Bröcke schmecken gut und kosten keine Zähne.

Oktober 2005

Nörgle cha jede – Politik muess me mache!

Männer sind oft begabte Nörgler und Miesmacher. Früher, als es noch Beizen und in den Beizen noch Stammtische gab, konnten wir dies Tag für Tag live miterleben. Heutzutage können sie höchstens im stillen Kämmerlein vor dem Fernseher vor sich hin motzen.

Setzen wir dem etwas entgegen! Reduzieren wir unsere eigene tägliche Fernsehration und sorgen wir für ein Revival der Stammtische. Nutzen wir diese als Nährboden für eine kreative Politik und machen wir dem verbreiteten männlichen Gemotze und Imponiergehabe ein Ende. Bringen wir unseren klaren mitfühlenden Verstand und unsere Erfahrung als KFB-Frauen auf das politische Parkett. Es lebe die Partei der KFB (konsequente freie Bernerinnen)! Auf dass sie den ewiggestrigen Politnörglern den (Berner) Marsch blasen!

März 2006

Rasten macht schön

Ein voller Terminkalender, ein Handy, das ununterbrochen klingelt, schnelle Bewegungen, ein unruhiger Blick und ein verbissener Gesichtsausdruck, all das braucht es heutzutage, um „in“ zu sein. Rasten ist „out“.

Lassen wir uns von der Unrast nicht anstecken. Lassen wir uns nicht versklaven – weder von den Mass Medien, noch vom Internet oder vom Handy. Gönnen wir uns immer wieder hastlose Momente. Schmecken, hören, schauen und staunen wir in aller Ruhe, was der Frühling zu bieten hat. Weil rasten erst noch schön macht, wollen wir KFB-Frauen uns gegenseitig unterstützen, das Hasten zu lassen und uns ans Rasten heranzutasten. Und das, selbst wenn wir dabei sind, auf die hektische Politbühne zu steigen. Es lohnt sich!

Juli 2006

Die Kalorienzählerinnen

In unseren Breitengraden werden wir tagtäglich mit unzähligen Ratschlägen vollgepumt, wie wir uns ernähren müssen, damit wir gesund, schlank und jugendlich bleiben. Auch wir KFB-Frauen werden immer wieder von diesem Schönheits- und Jugendlichkeitsvirus angesteckt.

Fitness, Wellnes & Happiness sind zur Ersatzreligion der Wohlstandsgesellschaft geworden. Doch nicht nur beim realen Essen, sondern auch bei der ebenfalls wichtigen geistigen Ernährung werden Kalorien gezählt. Es ist schön, dass es beim KFB soviele Angebote gibt, wo wir in Sachen geistiger Ernährung so richtig aus dem Vollen schöpfen und unsere Abwehrkräfte gegen den übertriebenen Schlankheitswahn aufbauen können!


November 2006

Zurück an den Herd?

Was wir Frauen nicht für möglich gehalten haben, ist eingetreten: man(n), genauer: frau, noch genauer: Eva wünscht uns zurück an den Herd! Eva Herman, Autorin vom Buch „Das Eva-Prinzip“, ist mitverantwortlich, dass die Debatte um „Kinder, Küche, Karrière“ neu lanciert worden ist.

Die „Karrière“ hat die „Kirche“ ersetzt. Doch ausgerechnet in der Kirchengeschichte können wir vielen mutigen Frauen begegnen - Märtyrerinnen, Mystikerinnen, Kirchenlehrerinnen, Heldinnen des Alltags, Heilige und Heiligmässige.  Aussergewöhnliche Frauen, die uns Mut machen, uns in dieser ungemütlichen Situation, wo der Pendel wieder zurückzuschlagen droht, für unsere Anliegen zu wehren.